Die neuesten Forschungsergebnisse des Swiss TPH, der Universität Basel und KEMRI zeigen, dass das Malariarisiko in Kenia trotz eines allgemeinen Rückgangs der Fallzahlen in einigen Regionen, vor allem im Norden, deutlich gestiegen ist. Der Klimawandel und andere Umweltveränderungen beeinflussen die Verbreitung der Krankheit erheblich. Faktoren wie häufigere und intensivere Regenfälle sowie milde Temperaturen schaffen ideale Bedingungen für die Malaria-übertragenden Stechmücken, was zu einem Anstieg der Fälle in Regionen wie Turkana County führte. Besonders Kinder unter fünf Jahren sind gefährdet, da Malaria in dieser Altersgruppe eine der häufigsten Todesursachen darstellt.
Gleichzeitig weist die Studie darauf hin, dass in stärker urbanisierten Gebieten die Malariaraten tendenziell niedriger sind. Verbesserte Infrastrukturen und der Zugang zu Gesundheitsdiensten schützen die Bevölkerung in diesen Gebieten besser vor der Krankheit. In Kombination mit bewährten Massnahmen wie mit Insektiziden behandelten Moskitonetzen und der Verabreichung von Malariamedikamenten konnte die Prävalenz zwischen 2015 und 2020 von acht auf sechs Prozent gesenkt werden.
Forschende betonen, dass eine kontinuierliche Überwachung und flexible Gesundheitsstrategien erforderlich sind, um das Risiko in gefährdeten Regionen zu mindern. «Das sich verändernde Klima und der Einfluss sozioökonomischer Faktoren verlangen nach innovativen Lösungen», erklärt Bryan Nyawanda vom Swiss TPH. Die Erkenntnisse der Studie, veröffentlicht im International Journal of Health Geographics, sind nicht nur für Kenia relevant, sondern bieten weltweit wertvolle Hinweise für die Anpassung der Malariabekämpfungsstrategien an die sich wandelnden Umweltbedingungen.
Literatur
Bryan O. Nyawanda, Sammy Khagayi, Eric Ochomo, Godfrey Bigogo, Simon Kariuki, Stephen Munga and Penelope Vounatsou The influence of malaria control interventionsand climate variability on changesin the geographical distribution of parasiteprevalence in Kenya between 2015 and 2020. International Journal of Health Geographics, doi: 10.1186/s12942’024 -00381-8