Ein grosses Umdenken zum Umgang mit Gesundheitsdaten hat eingesetzt. Was manch einem noch als SciFi-Konzept einiger Überwachungsstaaten galt, ist nun für die Mehrheit selbstverständlich: Wir werden im Rahmen der Covid19-Bekämpfung verpflichtet, Gesundheitsinformationen offenzulegen, nicht nur gegenüber der Behörde, sondern auch gegenüber dem Arbeitgeber und dem persönlichen Umfeld. Es gilt aktuell der Generalkonsens: Wir müssen alle verfügbaren Daten im Gesundheitswesen nutzen, um die Zukunft sicher zu gestalten.
Was uns neuerdings ins Bewusstsein gerät, ist seit vielen Jahren eine Forderung aus dem Gesundheitswesen. Die Überwachung chronisch Kranker, die Diagnostik, die mobile Versorgung ausserhalb der Spitäler: alle generieren, sammeln und nutzen Daten zur besseren Versorgung des Einzelnen. Daten nutzen, weil Daten nützen!
Doch: was geschieht mit all den Daten ausserhalb dieser Nutzung? Dürfen sie weiterverwendet werden, um das Gesundheitssystem effizienter zu machen? Kann man sie einsetzen, um multiple Erkrankungen sinnvoll zu steuern? Wie schützt man die Information vor Missbrauch? Wie kann dem verständlichen Wunsch der Versicherer nachgegeben werden, die Daten auswerten zu dürfen, ohne dabei in das Persönlichkeitsrecht des Einzelnen einzugreifen?
Wie umfassend sollen diese Informationen sein – können Daten wirklich Leben retten?
An der kaps-Tagung Digitalisierung des Gesundheitswesens beschäftigen sich namhaft und erfahrene Referierende mit diesen aktuellen Fragestellungen. Sie zeigen die technischen Möglichkeiten, die Chancen aber auch die rechtlichen Herausforderungen auf, die der Einsatz von Big Data mit sich bringt. Hier treffen sich Ärzte, Versicherer, Verwaltungskader und Mitarbeitende von Spitälern, Kliniken, Heimen und Spitex-Organisationen, Rechtsabteilungen und IT-Verantwortliche sowie Datenschutzbeauftragte und diskutieren die Fragen zwischen Informationsbedarf und Datenschutz.
Ausführliche Informationen unter https://digitales-gesundheitswesen.ch