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Dr. Stephan Mumenthaler ist Direktor von Scienceindustries

Forschung bringt uns alle weiter

Publiziert

Die Reaktion auf die Covid-19-Pandemie hat eindrücklich die Leistungsfähigkeit der Wissenschaft und der im Schweizer Verband Scienceindustries organisierten Chemie-Pharma-LifeSciences-Industrien unter Beweis gestellt. Damit neue Technologien unser Wohlergehen weiter verbessern können, braucht es verlässliche gesellschaftliche und gesetzliche Rahmenbedingungen.

Seit über eineinhalb Jahren hat die Corona-Pandemie die Welt im Griff. Unsere Industrien tragen mit chemischen Produkten, Tests, Medikamenten und Impfstoffen wesentlich zur erfolgreichen Bewältigung dieser Krise bei. Wir als grösste Forschungsund Exportindustrien sind in diesem Umfeld besonders gefordert, Innovation sowie Produktion und damit Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern.
Der weltweite Kampf gegen die Covid-19-Pandemie hat das Bewusstsein für die wichtige Rolle von Wissenschaft, Innovation und moderner Biotechnologie für Gesundheit und Wohlbefinden geschärft. Die globale Zusammenarbeit von Forschung, Unternehmen, Politik und Behörden hat eine Reaktion auf die Pandemie in beispielloser Geschwindigkeit ermöglicht. Eine entscheidende Rolle haben dabei moderne, biotechnologische Verfahren gespielt. Schweizer Life-Sciences-Unternehmen standen beim Kampf gegen Covid-19 an vorderster Front. In Rekordzeit entwickelten sie Diagnostika, bauten Produktionskapazitäten für Impfstoffe auf und trieben die Entwicklung und Produktion von Therapeutika voran. Ohne eine breite Nutzung modernster Technologien wäre das unmöglich gewesen.

Forschungsfreundliche Rahmenbedingungen sind essenziell
Damit unsere Industrien auch in Zukunft an neuen Produkten und Therapien forschen können, braucht es einen innovationsfreundlichen Rechtsrahmen. Eine differenzierte Auseinandersetzung der Gesellschaft mit Innovationen und neuen Technologien ist dazu erforderlich, ebenso wie klare und berechenbare gesetzliche Grundlagen als Leitplanken für neue Entwicklungen. Immer wieder verlängerte Moratorien und Verbote von Technologien leisten keinen konstruktiven Beitrag, um die Herausforderungen der Zukunft anzugehen.
Der Patentschutz ermöglicht innovativen Unternehmen, die hohen Investitionskosten zu tragen, die für Forschung und Entwicklung notwendig sind. Ohne den Anreiz des Patentsystems gäbe es die Schweizer Innovationskraft nicht. Der Schutz des geistigen Eigentums ist daher für eine so wissensbasierte und innovationsfreudige Branche wie die Schweizer Chemie-, Pharma- und Life-SciencesIndustrie essenziell. Ein starker und ausgewogener Rahmen für geistiges Eigentum sorgt dafür, dass nachhaltige und wiederkehrende Forschungs- und Entwicklungsinvestitionen in der Schweiz erfolgen und dadurch Innovationen gefördert werden. Eine Schwächung des Patentsystems würde zu weniger privaten Investitionen führen.
Des Weiteren sollte der Zulassungs- wie auch der Erstattungsprozess von Arzneimitteln mit dem technologischen Fortschritt einhergehen und der Zugang für Schweizer Patientinnen und Patienten zu innovativen Therapien so rasch wie möglich erfolgen. In entsprechenden Gesprächen mit den Behörden versuchen wir, die Vorteile von progressiveren Ansätzen aufzuzeigen.

Hochstehende medizinische Forschung muss sichergestellt werden
Die Pandemie hat gezeigt, dass im Schweizer Gesundheitswesen Nachholbedarf hinsichtlich der Digitalisierung und im Umgang mit Gesundheitsdaten besteht. So zeigt die Anwendung der Covid-19 Tracing App die Relevanz von verfügbaren Daten für das Gesundheitssystem deutlich auf. Nun braucht es rasch die nötigen Anpassungen bei der digitalen Infrastruktur. Das elektronische Patientendossier muss schneller und vor allem koordiniert eingeführt werden. Doch auch darüber hinausgehende Anstrengungen werden nötig sein, denn es wird nicht damit getan sein, eine elektronische Datensammlung zu schaffen. Vielmehr braucht es intelligente Systeme, in welchen Daten gegeneinander abgeglichen und weiterverarbeitet werden können, sodass zusätzliche Erkenntnisse aus den gesammelten Daten für alle Beteiligten, nicht zuletzt eben für die Patientinnen und Patienten, resultieren.
Im nächsten Jahr wird das Schweizer Stimmvolk über die «Tier- und Menschenversuchsverbotsinitiative» abstimmen, welche einschneidende Folgen nicht nur für den Innovationsstandort Schweiz, sondern auch für jeden Einzelnen von uns hätte: Im Ergebnis käme deren Annahme in vielen Disziplinen einem Forschungsverbot gleich. Auch wenn einige Anstrengungen unternommen werden, um Tierversuche möglichst zu vermeiden, so kann in vielen Forschungsbereichen auf absehbare Zeit nach wie vor nicht gänzlich auf diese verzichtet werden. Dies gilt beispielsweise in der medizinischen Forschung. Gerade die aktuelle Pandemie zeigt aber, wie wichtig Forschung und eine funktionierende medizinische Versorgung sind. Diese «Forschungsverbotsinitiative» ist deshalb entschieden abzulehnen.

Wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen stärken den Standort Schweiz
98 Prozent der von unseren Mitgliedern produzierten Güter gehen in den Export. Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist mit einem Exportanteil von 52 Prozent die grösste Exportindustrie der Schweiz, was sie zu einer sehr wichtigen Stütze der Schweizer Wirtschaft macht. Deshalb ist es essenziell, dass unsere Industrien ohne grosse bürokratische Hürden forschen, entwickeln und ihre Produkte ohne Handelshemmnisse exportieren können.
Die Industrien Chemie Pharma Life Sciences profitieren überdurchschnittlich vom Binnenmarkt mit der Europäischen Union, so gehen rund 46 Prozent der Exporte unserer Industrien in die EU. Für unsere forschungsintensiven, exportorientierten Mitgliedsunternehmen sind die bestehenden bilateralen Abkommen daher ein wichtiger Standortfaktor. Wir sind über den einseitigen Verhandlungsabbruch der Schweiz für ein Institutionelles Rahmenabkommen mit der EU enttäuscht. Aus Sicht von Scienceindustries hätte das ausgehandelte Institutionelle Abkommen den Zugang zum EU-Binnenmarkt und damit die Attraktivität der Schweiz als Wirtschaftsstandort sichern können. Mit dem Abbruch der Verhandlungen wird der praktisch diskriminierungsfreie Zugang zum europäischen Binnenmarkt infrage gestellt.
Scienceindustries erachtet deshalb umgehende Massnahmen seitens des Bundesrates als dringend notwendig. Nebst aussenwirtschaftlichen Massnahmen zur Abfederung des erschwerten Marktzugangs zur EU sind insbesondere binnenwirtschaftliche Reformen vonnöten. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass der Rückgang an Wettbewerbsfähigkeit innenpolitisch aufgefangen werden kann.

Forschungszusammenarbeit mit der EU aufrechterhalten
Im Interesse des Forschungs- und Innovationsstandortes Schweiz fordern wir, dass die Kohäsionsmilliarde rasch freigegeben wird, um Forschenden den Zugang zu den wichtigen EU-Programmen zu ermöglichen. Die EU-Forschungs-Rahmenprogramme sind nach dem Schweizerischen Nationalfonds die wichtigste öffentliche Förderquelle für die Forschung und Entwicklung in der Schweiz. Das Abkommen zur Forschungszusammenarbeit sichert die gleichberechtigte Teilnahme von Forschern aus der Schweiz am mehrjährigen Rahmenforschungsprogramm «Horizon Europe». Für verschiedene Mitgliedsunternehmen von Scienceindustries sind die Programmpunkte von «Horizon Europe» eine sehr relevante Quelle bei der Erarbeitung neuer Technologien, bei der Entwicklung neuer Produkte und neuer Anwendungen für bestehende Produkte. Darüber hinaus sind sie wichtig für den Zugang zu den wissenschaftlichen Netzwerken. Aufgrund der Komplexität der Wissenschaft werden grosse Entwicklungen und Innovationen fast immer in internationalen Netzwerken von führenden Forschungsinstituten und Unternehmen erarbeitet.
Angesichts der grossen Herausforderungen ist es zentraler denn je, dass wir keine Politik des Verbietens und Verhinderns haben, sondern eine Politik des Ermöglichens. Als politischer Mitgestalter setzen wir uns auch weiterhin für nachhaltige und tragfähige Lösungen ein, damit die Schweiz in eine positive Zukunft mit Gesundheit und Wohlstand blicken kann.

EVENTS

SBK Kongress

Kongress vom Berufsverband der diplomierten Pflegefachpersonen der Schweiz

Datum: 02.-03. Mai 2024

Ort: Bern (CH)

ICV Gesundheitstagung Schweiz

Controlling im Spannungsfeld von Innovation, Kostenmanagement und digitaler Transformation.

Datum: 07. Mai 2024

Ort: St. Gallen (CH)

IFAT

Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft

Datum: 13.-17. Mai 2024

Ort: München (D)

HealthEXPO

Gesundheit, New Health Care und Zukunftsform

Datum: 25. Mai 2024

Ort: Basel (CH)

drupa

Weltweit führende Fachmesse für Drucktechnologien

Datum: 28. Mai-07.Juni 2024

Ort: Düsseldorf (D)

Vorsorge-Symposium

Fachmesse 2. Säule sowie ein Vorsorge-Symposium

Datum: 5. - 6. Juni 2024

Ort: Zürich (CH)

ArbeitsSicherheit Schweiz

Fachmesse für Arbeitssicherheit, Gesundheitsschutz und Gesundheitsförderung am Arbeitsplatz

Datum: 05.-06. Juni 2024

Ort: Zürich (CH)

Achema

Internationale Leitmesse der Prozessindustrie

Datum: 10.-14. Juni 2024

Ort: Frankfurt am Main (D)

Swiss Medtech

Mastering Complexity

Datum: 11. Juni 2024

Ort: Bern (CH)

EPHJ-EPMT-SMT

Internationale Ausstellung für Uhrenindustrie, Mikrotechnologie und Medizinaltechnik

Datum: 11 – 14 Juni 2024

Ort: Genf (CH)

PFLEGE PLUS

Die Fachmesse PFLEGE PLUS bringt Fachbesucher mit ausstellenden Unternehmen, Branchenverbände sowie Experten des Pflegemarkts zusammen.

Datum: 14.-16. Mai 2024

Ort: Stuttgart (D)

MedtecLIVE with T4M

Fachmesse für die gesamte Wertschöpfungskette der Medizintechnik

Datum: 18.-20. Juni 2024

Ort: Stuttgart (D)

Blezinger Healthcare

9. Fachkonferenz – Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 20.-21. Juni 2024

Ort: Luzern (CH)

Blezinger Healthcare

9. Fachkonferenz - Das Pflegeheim der Zukunft

Datum: 20.-21. Juni 2024

Ort: Luzern (CH)

e-Healthcare Circle

Immer wieder wird erzählt, welche positiven Wirkungen Digitalisierung auf das Gesundheitswesen haben kann.

Datum: 21. Juni 2024

Ort: Zürich (CH)

all about automation

Fachmesse für Industrieautomation

Datum: 28.-29. August 2024

Ort: Zürich (CH)

maintenance Schweiz

Schweizer Fachmesse für industrielle Instandhaltung und Facility Management

Datum: 28.-29. August 2024

Ort: Zürich (CH)

Blezinger Healthcare

14. Fachkonferenz – Das Spital der Zukunft

Datum: 10.-12. September 2024

Ort: Bern (CH)

Immohealthcare

Ein Treffpunkt für die Healthcarebranche

Datum: 18. September 2024

Ort: Basel (CH)

Ilmac Lausanne

Networking. Forum. Aussteller

Datum: 18.-19. September 2024

Ort: Lausanne (CH)

FachPack

Europäische Fachmesse für Verpackung, Technik, Veredelung und Logistik

Datum: 24.-26. September 2024

Ort: Nürnberg (D)

Cleanzone

Internationale Fachmesse und Kongress für Reinraumtechnologie

Datum: 25.-26. September 2024

Ort: Frankfurt am Main (D)

Rehacare

Die REHACARE ist die internationale Fachmesse für Rehabilitation, Prävention, Inklusion und Pflege.

Datum: 25.-28. September 2024

Ort: Düsseldorf (D)

IN.STAND

Die Messe für Instandhaltung und Services

Datum: 08.-09. Oktober 2024

Ort: Stuttgart (D)

Chillventa

Weltleitmesse der Kältetechnik

Datum: 08.-10. Oktober 2024

Ort: Nürnberg (D)

SIAL

Fachmesse für Nahrungsmittel-Innovationen

Datum: 19.-23 Oktober 2024

Ort: Paris (F)

ZAGG

DER BRANCHENTREFFPUNKT MIT RELEVANTEN GASTRO-TRENDS

Datum: 20.-23. Oktober 2024

Ort: Luzern (CH)

IFAS

Fachmesse für den Gesundheitsmarkt

Datum: 22.-24. Oktober 2024

Ort: Zürich (CH)

ALL4PACK EMBALLAGE

The global marketplace for Packaging Processing Printing Handling

Datum: 04.-07. November 2024

Ort: Paris (F)

Medica

Die Weltleitmesse der Medizinbranche

Datum: 11.-14. November 2023

Ort: Düsseldorf (D)

Compamed

Schmelztiegel für High-Tech-Lösungen in der Medizintechnik

Datum: 11.-14. November 2024

Ort: Düsseldorf (D)

AUTOMA+

Pharmaceutical Automation and Digitalisation Congress 2024

Datum: 18.-19. November 2024

Ort: Geneva (CH)

Swiss Handicap

Nationale Messe für Menschen mit und ohne Behinderung.

Datum: 29. November-1. Dezember 2024

Ort: Luzern (CH)

BioFach

Weltleitmesse für Bio-Lebensmittel

Datum: 11.-14. Februar 2025

Ort: Nürnberg (D)

Gastia

Die Fach- und Erlebnismesse für Gastfreundschaft

Datum: 23.-25. März 2025

Ort: St.Gallen (CH)

TUTTOFOOD

Internationale B2B-Messe für Food & Beverage

Datum: 05.-08. Mai 2025

Ort: Mailand (I)

LABVOLUTION

Europäische Fachmesse für innovative Laborausstattung und die Optimierung von Labor-Workflows

Datum: 20.-22. Mai 2025

Ort: Hannover (D)

Automatica

Die Leitmesse für intelligente Automation und Robotik

Datum: 24.-27. Juni 2025

Ort: München (D)

LASER World of PHOTONICS

Weltleitmesse und Kongressfür Komponenten, Systeme und Anwendungen der Photonik

Datum: 24.-27. Juni 2025

Ort: München (D)

Oils + fats

Leitmesse der Öl- und Fettindustrie in Europa.

Datum: 15.-19. September 2025

Ort: München (D)

Ilmac

Fachmesse für Prozess- und Labortechnologie

Datum: 16.-18. September 2025

Ort: Basel (CH)

Swiss Medtech Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 16. - 17. September 2025

Ort: Luzern (CH)

AM Expo

Fachmesse und Symposium: Inspiration, Weiterbildung und Netzwerk

Datum: 16.-17. September 2025

Ort: Luzern (CH)

CMS Berlin

Internationale Leitmesse für Reinigung und Hygiene

Datum: 23.-26. September 2025

Ort: Berlin (D)

POWTECH

Pharma.Manufacturing.Excellence

Datum: 23. - 25. September 2025

Ort: Nürnberg (D)

Anuga

Weltweite Ernährungsmesse für Handel und Gastronomie/Ausser-Haus-Markt

Datum: 04.-08. Oktober 2025

Ort: Köln (D)

A + A

Messe und Kongress für Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit

Datum: 04.-07. November 2025

Ort: Düsseldorf (D)

igeho

Internationale Branchenplattform für Hotellerie, Gastronomie, Take-away und Care

Datum: 15.-19. November 2025

Ort: Basel (CH)

Pumps & Valves

Die Fachmesse für industrielle Pumpen, Armaturen & Prozesse

Datum: 26. - 27. November 2025

Ort: Zürich (CH)

index

Weltleitmesse für Vliesen

Datum: 21.-24. April 2026

Ort: Genf (CH)

interpack

Führende Messe für Prozesse und Verpackung

Datum: 07.-13. Mai 2026

Ort: Düsseldorf (D)

Bezugsquellenverzeichnis