Einem internationalen Forschungsteam unter der Leitung der Universität Zürich ist ein bedeutender Durchbruch in der Behandlung von systemischem Lupus erythematodes (SLE) gelungen. Die Studie zeigt, dass der natürliche Wirkstoff Gluconolacton das Potenzial hat, das fehlgeleitete Immunsystem bei Lupus zu regulieren und Entzündungen wirksam zu reduzieren.
Lupus ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise körpereigene Strukturen angreift und zu Entzündungen und Organschäden führt. Die bisherigen Behandlungen mit Immunsuppressiva sind oft mit erheblichen Nebenwirkungen verbunden.
Die aktuelle Studie zeigt, dass Gluconolacton die Anzahl und Funktion von regulatorischen T-Zellen erhöht, die eine Schlüsselrolle bei der Immunbalance spielen. Gleichzeitig hemmt der Wirkstoff entzündungsfördernde T-Helferzellen. Diese doppelte Wirkung führt zu einem ausgeglicheneren Immunmilieu.
Die Forschungsergebnisse wurden sowohl in Zellkulturen als auch in Mausmodellen und an Zellen von Lupus-Patienten bestätigt. Besonders vielversprechend sind die Ergebnisse einer klinischen Studie, in der eine Gluconolacton-Creme bereits nach zwei Wochen sichtbare Verbesserungen bei Hautlupus zeigte.
„Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Gluconolacton eine gezielte und nebenwirkungsärmere Behandlungsoption für Autoimmunerkrankungen wie Lupus sein könnte“, erklärt Studienleiter Antonios Kolios von der Universität Zürich.
Die Forscher sehen in Gluconolacton auch Potenzial für die Behandlung anderer Autoimmunerkrankungen wie Psoriasis, rheumatoide Arthritis und Multiple Sklerose. Bevor der Wirkstoff jedoch klinisch eingesetzt werden kann, sind weitere Studien erforderlich, um Wirksamkeit und Sicherheit zu bestätigen.
Literatur
Wei Li, Antonios G. A. Kolios et al. Gluconolactone restores immune regulation and alleviates skin inflammation in lupus-prone mice and in patients with cutaneous lupus. Science Translational Medicine. 19 February 2025. DOI: 10.1126/scitranslmed.adp4447