Zehn kantonale Lungenligen setzen ab sofort auf die digitale Verordnungsplattform evoLL. Die gemeinsam mit dem Beratungsunternehmen healtH-IT und dem Softwareentwickler the i-engineers realisierte Plattform ermöglicht es, Verordnungsprozesse elektronisch abzuwickeln und administrative Abläufe deutlich zu verschlanken.
Verordnungen digital und automatisiert abbilden
Seit Ende Mai ist evoLL in den Lungenligen der Kantone Aargau, beider Basel, Bern, Neuchâtel, Solothurn, Thurgau, Schaffhausen, Tessin sowie in der Ost- und Zentralschweiz im Einsatz. Ärztinnen und Ärzte, Spitäler sowie Krankenversicherer können über die Plattform Verordnungen, Bedarfsmeldungen oder Kostengutsprachen digital einreichen und weiterverarbeiten.
«Angesichts der steigenden Zahl an chronischen Atemwegserkrankungen braucht es dringend digitale und automatisierte Prozesse, um eine qualitativ hochwertige Versorgung langfristig sicherzustellen. Nur so können wir alle beteiligten Parteien von aufwändiger, manueller Arbeit entlasten und gleichzeitig den Patientinnen und Patienten höchste Qualität in der Betreuung bieten», sagt Fabian Frieden, Unternehmensentwickler der Lungenliga Thurgau und Mitglied des evoLL-Projektteams.
Echtzeitdaten erhöhen Transparenz
Die Plattform ersetzt viele papierbasierte Prozesse. Informationen zum Status einer Verordnung sind jederzeit aktuell einsehbar. Das spart Zeit, reduziert Fehler und erhöht die Nachvollziehbarkeit.
Technologische Basis: Interoperabilität
evoLL basiert auf der Interoperabilitätsplattform und dem Zuweiserportal von the i-engineers. Diese wird bereits von zahlreichen Spitälern eingesetzt. «Das Stichwort für eine erfolgreiche institutionsübergreifende Zusammenarbeit ist Interoperabilität», erklärt Severin Summermatter, CEO von the i-engineers. «Verschiedene Schweizer Spitäler nutzen bereits unsere health-engine®. Dass mit den Lungenligen hierzulande erstmals auch eine Nichtregierungsorganisation (NGO) eine derartige Lösung einführt, ist bemerkenswert und zukunftsweisend. Sie schaffen sich damit nicht nur die technologische Basis für Automatisierung, sondern auch für künftige Innovationen und zusätzliche Dienste.»
Einbindung in bestehende Systeme möglich
evoLL kann wahlweise über ein Webportal oder über bestehende Praxis- und Klinikinformationssysteme genutzt werden. «Wichtig ist, dass möglichst viele Kliniken sowie Ärztinnen und Ärzte evoLL aktiv in ihren Arbeitsalltag einbauen», betont Jürg Lindenmann, Geschäftsführer von healtH-IT. «Digitalisierung beginnt an der Basis. Nur in einem Miteinander der verschiedenen Akteure im Gesundheitswesen lassen sich die dringend notwendigen Grundlagen schaffen, um Ressourcen effizienter zu nutzen und die Behandlungsqualität zu sichern.»
Erste medizinische Einrichtungen wie die Lungenpraxen in St. Margrethen und Bern oder die Klinik Barmelweid haben evoLL bereits in Betrieb oder planen die Einführung.