Die Reduktion des Energieverbrauchs und der Stromkosten ist auch im Gesundheitswesen ein zentrales Thema. Vor Kurzem wurde die Energiestrategie vom
Schweizer Volk gutgeheissen. Für Grossverbraucher sind die Stromkosten per 1. Januar 2018, vor allem im Netz und bei den Steuern und Abgaben, stark gestiegen.
Oft steht nur das Sparen von reinen Kilowattstunden (kWh) im Fokus. Leider wird dabei oft vergessen, dass die bezogene Leistung in Kilowatt (kW) einen
weitaus höheren Einfluss auf die Stromrechnung hat: Praktisch jeder grosse Strombezieher in der Schweiz bezahlt für die höchste viertelstündliche Leistungsspitze
im Verteilnetz – und zwar unabhängig davon, bei welchem Anbieter der Strom eingekauft wird.
Prinzip der Spitzenlastoptimierung
Eine gut funktionierende Lastspitzenoptimierung senkt unmittelbar die Netzkosten, ohne dabei das Unternehmen in seinen Prozessen und dem Komfort inzuschränken. Da jeder Verteilnetzbetreiber andere Tarifsysteme hat, braucht es sowohl stromtarifliche Kenntnisse als auch langjährige Erfahrung bei der Integration
elektrischer Verbraucher in eine Energieoptimierung. Für eine Einbindung in die Optimierung eignen sich vor allem «träge reagierende» Maschinen oder Anlagen, also Verbraucher, die eine gewisse Speicherkapazität (Beispiel Wärme/Kälte) haben. So sind beispielweise Industrie-Waschmaschinen und -Trockner, Heizungen,
Lüftungen und grosse Küchenverbraucher sehr gut geeignet, um in eine Optimierung eingebunden zu werden.
Praxisbeispiel Wohn- und Pflegeheim Utzigen
Die Leistungstarife für die Nutzung des elektrischen Netzes des lokalen Verteilnetzbetreibers in Utzigen stiegen seit 2014 um über 30 Prozent an. Deshalb rüstete die Firma Alpiq 2016 das Wohnund Pflegeheim Utzigen mit einer vollautomatischen Laststeuerung sowie einer Energiedatenerfassung der Marke Xamax aus. In einem ersten Schritt wurde die Analyse des beim Verteilnetzbetreiber erhältlichen 1/4-h-Lastprofils der letzten zwölf Monate durchgeführt und das mögliche Sparpotenzial aufgrund der publizierten Netznutzungstarife ermittelt. Danach wurden in Zusammenarbeit mit dem Wohn- und Pflegeheim Utzigen die Verbraucher definiert, welche in die Spitzenlastoptimierung eingebunden werden können. Auch wurde festgelegt, unter welchen Bedingungen (Priorisierung, Schaltzeiten, Regenerationszeiten) eine Optimierung der einzelnen Verbraucher durchgeführt werden kann. Aufgrund der
Detailanalyse konnte das realistisch möglicheLeistungslimit definiert werden. Der in der Elektrohauptverteilung installierte Xamax-Lastmanager ist direkt mit der verrechnungsrelevanten Elektrizitätswerk-Hauptmessung synchronisiert und überwacht die Leistungsentwicklung kontinuierlich. Bei Überschreitung des angepeilten Maximums steuert der Lastmanager gezielt die ins System eingebundenen Verbraucher in Küche und Lingerie. In Utzigen werden 18 Verbraucher gesteuert;
so sind in der Küche die Steamer, die Kipp-Kochkessel, Kipp-Bratpfannen und in der Lingerie die Waschmaschinen, Trockner und die Mange mit dem Lastmanager
verbunden. Mittels der intelligenten Steuerung dieser Verbraucher reduzieren sich die maximalen Leistungsspitzen im Wohn- und Pflegeheim Utzigen von ursprünglich 270 Kilowatt (kW) um rund 50 Kilowatt. Diese Reduktion entspricht dabei einer jährlichen Einsparung von rund 10 000 Franken.
Energieeffizienz
Die durch Alpiq geplante und gelieferte Optimierungsanlage erfasst zusätzlich auch durch die Alpiq erstellten Untermessungen und erhöht die Transparenz
der Energieflüsse. Dabei fungiert die Software, welche für die Energieoptimierung verwendet wird, gleichzeitig als Energiedatenerfassungs-Software. Dies bietet zusätzlich die Möglichkeit, Effizienzmassnahmen zu erkennen und Massnahmen zu überwachen. Die Amortisationszeit des modular aufgebauten und schlüsselfertig
gelieferten Gesamtsystems lag bei rund zweieinhalb Jahren. Den Erfolg des Projektes bestätigt Thomas Stettler, Geschäftsführer der Stiftung und der Betriebs
AG des Wohn- und Pflegeheims Utzigen: «Die Installation der ganzen Anlage ist in nur drei Tagen und bei laufendem Betrieb erfolgt. Mit dem Xamax-System
sind wir sehr gut aufgestellt. Beispielsweise können zukünftig auch Photovoltaikanlagen oder Ladestationen für Elektrofahrzeuge problemlos eingebunden
und überwacht werden»
Der Spezialist
Seit über 30 Jahren integriert und verknüpft die Alpiq in den Unternehmen bereits vorhandene Infrastruktur mit modernsten Energieoptimierungssystemen der Marke Xamax und hilft, die Energiekosten markant zu senken. Mehr als 1000 Kunden wie Altersheime, Spitäler, Hotellerie, Banken, Versicherungen, Lebensmittelindustrie,
Giessereien oder Metallveredler vertrauen auf Xamax-Energieoptimierungssysteme und Blindstromkompensationsanlagen.
❱ www.xamax-ag.ch
Das Wohn- und Pflegeheim
Utzigen versteht sich als Kompetenzzentrum für die Langzeitpflege. In den fünf auf dem Schloss-Areal miteinander verbundenen Gebäuden betreuen und pflegen 200 Mitarbeitende die rund 200 alternden Menschen und Patienten, welche heute vorwiegend aus dem Kanton Bern stammen. Die Geschäftsführer Thomas Stettler
(Stiftung und Betriebs AG) und Ulrich Pagel (Immobilien AG) legen grossen Wert darauf, dass das Wohn- und Pflegeheim Utzigen professionelle Dienstleistungen
auf höchstem Niveau in sämtlichen Bereichen erbringt. Dazu gehört auch das Bewusstsein für einen schonenden Umgang mit den Ressourcen und ein Engagement für die Energieeffizienz. Die Spitzenlastoptimierung ist dazu ein wesentliches Beispiel.
❱ www.schlossutzigen.ch