Kokain wird oft als vermeintlich «harmloses» Rauschmittel wahrgenommen, doch die gesundheitlichen Folgen sind gravierend und können zu schweren Deformationen führen. Laut Professor Matteo Trimarchi zerstört Kokain die Nasenschleimhaut und die Nasenstruktur, wenn es über die Nase konsumiert wird. Über die Zeit erodiert die Substanz die Nasenscheidewand und kann, wie Trimarchi berichtet, letztlich die gesamte Nasenwand und sogar die Augenhöhlen angreifen. Dies führt zu Schwellungen, Narbenbildung und in extremen Fällen zum völligen Zusammenbruch der Nasenform.
In seiner Forschung zeigte Professor Trimarchi, dass Kokain in den Nasenzellen einen Zelltod-Mechanismus, die sogenannte Apoptose, auslöst. Bei Menschen mit genetischen Veränderungen im Nasengewebe ist das Risiko besonders hoch, schwere Schäden zu entwickeln. Dennoch, betont Trimarchi, können auch genetisch weniger anfällige Konsumenten langfristige Komplikationen erleiden. Schorfbildung, Entzündungen und Atembeschwerden treten fast immer auf, da Kokain den natürlichen Schleimtransport der Nasenschleimhaut blockiert und so Infektionen fördert.
Kein harmloses Freizeitmittel
Ein erschreckender Aspekt ist die Häufigkeit des Kokainkonsums unter Jugendlichen, die oft nicht wissen, welche gesundheitlichen Langzeitfolgen die Droge verursacht. Professor Trimarchi hebt hervor, dass viele junge Konsumenten denken, der Konsum sei kontrollierbar und die Schäden würden sich zurückbilden. Doch in Wahrheit sind die meisten Folgen irreversibel und können nur durch vollständigen Verzicht aufgehalten werden.
Trimarchi plädiert eindringlich dafür, Kokainkonsum ernster zu nehmen und bereits in Schulen umfassend über die Risiken aufzuklären. Lehrer und Eltern spielen hier eine zentrale Rolle, denn junge Konsumenten brauchen Unterstützung und müssen wissen, dass sie sich Hilfe holen können. «Kokain ist kein harmloses Freizeitmittel», warnt Trimarchi. «Die dramatischen Auswirkungen auf Nase, Mund und Atemwege werden unterschätzt. Wir müssen alles tun, um Jugendliche aufzuklären und sie zu schützen.»