Schlagzeilen und Diskussionen über den britisch-schwedischen Corona-Impfstoff Astrazeneca sorgten in den vergangenen Wochen für Verunsicherung. «Impfstoff zweiter Klasse» hieß es oft, die Wirksamkeit wurde angezweifelt, für Irritation sorgte die Empfehlung, den Wirkstoff nur an Menschen unter 65 Jahren zu verimpfen. Und in Südafrika gab es sogar einen Impfstopp für Astrazeneca, als sich zeigte, dass der Stoff nicht gegen die dortige Virus-Variante B1.351 schützt.
Studie bestätigt hohe Wirksamkeit
Jetzt gibt es eine erste Studie, die die Wirksamkeit nach der ersten Astrazeneca-Impfdosis untersucht hat. Durchgeführt von der schottischen Gesundheitsbehörde. Hier zeigte sich, nachdem 490.000 Menschen den Astrazeneca-Impfstoff bekommen hatten bzw. 650.000 Menschen den Impfstoff von Biontech/Pfizer: Das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung war nach der Astrazeneca-Impfung um 94 Prozent niedriger, bei einer Impfung mit dem Stoff von Biontech/Pfizer waren es 85 Prozent. Der Studie zufolge sei schon nach der ersten Dosis die Zahl der Einweisungen mit schweren Covid-19-Symptomen gesunken. Gesundheitsdaten wurden im Zeitraum 8. Dezember 2020 bis 15. Februar 2021 bis jeweils 42 Tage nach der Impfung erhoben und der Gesundheitszustand in regelmäßigen Intervallen abgefragt.
Einfache Impfdosis auch bei Johnson & Johnson
Dass eine einfache Impfdosis wirken kann, zeigen auch diese Zahlen aus den USA. Dem Impfwirkstoff des US-Pharmakonzerns Johnson & Johnson (Janssen Ad26.COV2.S) ist von der US-Arzneimittelbehörde FDA eine sehr hohe Wirksamkeit bescheinigt worden. Die Impfung verhindere zu 85,9 Prozent schwere Covid-19-Erkrankungen und moderate Symptome zu 66 Prozent, und zwar durch eine einzige Impfdosis. In Sachen Aufbewahrung ist der Impfstoff einfacher zu managen – er braucht zur Lagerung gewöhnliche Kühlschrank-Kälte.
Das von der FDA selbst veröffentlichte Dokument (hier als pdf in englischer Sprache) enthält weitere Einzelheiten zu den Daten, die Janssen, der pharmazeutische Bereich von Johnson & Johnson, an die Behörde übermittelt hat. Nach den vorliegenden Daten zeigte sich laut FDA bei Studienteilnehmern in den USA, Brasilien und Südafrika eine ähnlich hohe Wirkung gegen schwere Verläufe. Der Gesamtschutz war jedoch in Südafrika und Brasilien, wo andere Mutationen dominieren, geringer. Aussagen zur Wirkung bei der britischen Mutation gibt es nicht.